Yoga ist für mich ein Weg der Selbstbegegnung, ein ganz persönlicher Wachstums- und Erfahrungsweg.
Alle Elemente des Yogaweges wirken zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Es entsteht ein Prozess, der auffordert, innezuhalten (innen halt zu machen) und ganz im Augenblick anzukommen. Er
lehrt Achtsamkeit, wahrzunehmen ohne gleich zu bewerten und den jetzigen Moment zu erleben. Er schult die Ausrichtung des Geistes und verhilft zu Klarheit, Gelassenheit und Ruhe. Yoga bietet
einen Weg an, sich mehr und mehr kennen zu lernen, das Herz zu öffnen und seinem innersten Wesenskern zu begegnen.
Auf diesem Weg muss man sich nicht an Yoga anpassen, sondern Yoga holt einen dort ab, wo man sich gerade befindet. Es gibt nicht DIE Yogaübung - nicht nur die allgemein bekannten
Körperhaltungen - vielmehr gibt es ein weites Angebot und je nach Lebenssituation helfen ganz unterschiedliche Übungen, Ausrichtungen und Denkanstöße.
Die Körperübungen müssen für jeden individuell passen, um diesen Erfahrungsweg zu unterstützen.
Aus diesem Grunde orientiere ich mich in der Praxis an den Grundsätzen von Sri Krishnamacharya,
dem Begründer von Viniyoga – einer der großen alten Yoga-Traditionen.
Es gibt kein vorgegebenes Standardprogramm, sondern der einzelne Mensch mit seinen individuellen Möglichkeiten und gesundheitlichen Voraussetzungen steht im Vordergrund. Die klassischen
Körperhaltungen werden schrittweise aufgebaut, individuell angepasst und durch fließende Bewegungen miteinander verbunden. Dynamische Bewegungsabläufe dienen als Vorbereitung für das Verweilen in
den jeweiligen Haltungen.
Bei der Ausführung kommt es weniger auf den Schwierigkeitsgrad der Übung an, als auf Achtsamkeit, Konzentration, Harmonie und Entspannung.
Der Atem - die Essenz des Lebens - steht im Mittelpunkt des Übens. Mehr und mehr werden die Bewegungen mit dem Atemfluss verbunden. Sanfte Atemübungen und Atembeobachtung machen den Atem bewusster und führen dazu, dass er immer ruhiger, tiefer und gleichmäßiger fließen kann.
Jede Yogaeinheit beinhaltet neben den Körper- und Atemübungen auch eine Konzentrations- und Meditationsübung sowie eine angeleitete Tiefenentspannung. Der Geist kann zur Ruhe kommen, die Aufmerksamkeit wird nach Innen gelenkt, um dann aus der Sammlung und der Stille heraus, bewusst wieder nach außen zu gehen und den Alltag zu gestalten.